Google Chrome ist da
Am Dienstag, den 02. September 2008, veröffentlichte Google die erste Beta seines Browsers Google Chrome. Chrome wurde von Grund auf neu entwickelt und auf die Anforderungen von Webapplikationen spezialisiert.
Google's Browser ist zudem OpenSource und steht unter der BSD Lizenz.
Natürlich wurden auch wir neugierig und wollten Google Chrome testen. Was unsere Tests ergaben, und wir bei diversen Nachforschungen im Internet herausgefunden haben, haben wir Ihnen hier aufbereitet.
Das Erscheinungsbild ist sehr minimalistisch gehalten. Auch die Toolbar ist nicht mit Funktionen überladen, wodurch sich der Benutzer schnell zurecht findet. Die Adresszeile wird gleichzeitig als Suchleiste genutzt. Man kann bequem in den geöffneten Tabs navigieren und erreicht die wichtigsten Funktionen / Einstellungen mit höchstens zwei Mausklicks. Dennoch nimmt der Bereich, in dem die Tabs, die Adress-/Suchleiste und die eingebundenen Funktionen nur einen Bruchteil des gesamten Anzeigebereichs ein, sodass der Fokus weiterhin auf der Webseite selbst liegt.
Die Startseite ist zu Beginn noch leer, was sich aber schnell ändert, sobald man ein wenig im Internet gesurft hat. Denn dann erhält der Benutzer eine Übersicht der am häufigsten besuchten Internetseiten und bekommt eine Liste seiner zuletzt gesetzten Lesezeichen. Alternativ besteht die Möglichkeit sich auch eine beliebige Startseite einzurichten.
Besonders platzsparend ist die Adressleiste geworden. Sie durchsucht während der Eingabe selbst definierte Suchmaschinen, die Lesezeichen und den Inhalt der Verlaufsseiten, und bietet die Ergebnisse dem User zur Auswahl an. Dabei ist der Benutzer aber keinesfalls an die Google Suchmaschine gebunden, sondern kann frei darüber Verfügen wo er suchen möchte.
Google setzt bei seinem ersten Browser, so wie die Konkurrenz auch, auf Tabbed Browsing. Sie gehen sogar noch einen Schritt weiter. Es wird jedem Tab ein eigener Prozess zugeordnet, sodass der Schaden bei einem Absturz möglichst gering ausfällt. In Chrome ist auch ein eigener Task Manager integriert, der Informationen über die einzelnen Prozesse der Tabs liefert. Zu erreichen ist dieser über about:memory.
Sehr interessant ist die neue JavaScript Engine V8, die von Google von Grund auf neu entwickelt wurde und ebenfalls OpenSource ist. Sie war bei Tests deutlich schneller als die Konkurrenz. Jedoch ließen das die anderen Hersteller nicht lange auf sich sitzen und Mozilla veröffentlichte einen Benchmark Test mit ihrer neuen JavaScript VM „TraceMonkey“, welche schneller ist als Googles V8. Was hier im Laufe der Zeit passiert bleibt abzuwarten – interessant wird es allemal.
Egal wie gut das jetzt klingt – Google Chrome ist noch ein wenig davon entfernt eine richtige Konkurrenz für die anderen Browser auf dem Markt zu werden. Momentan mangelt es nämlich noch an grundlegenden Dingen wie einem Lesezeichen Manager. Auch ist es momentan noch nicht möglich Plugins zu installieren.
In Sachen Sicherheit ist – wie eigentlich nicht anders zu erwarten – noch Luft nach oben, denn wie bekannt wurde, ist es momentan möglich Schadcode einzuschleusen.